stressvergiftung
seit tagen stehe ich permanent unter strom: uni + lernen + dieser ganze gefühlsdreck. was mich so wahnsinnig macht, ist die anhaltende ungewissheit. das 'es einfach nicht wissen' und die daraus zustande kommenden denkmarathone und grübelorgien zu jeder zeit und an jedem ort. ein ''ja'? schön. ein 'nein' ? klar, es tut kurz weh, aber wenigstens ist es dann endlich vorbei und ich kann mich wieder auf meine aufgaben konzentrieren. hell, ich möchte wirklich, dass das aufhört (was es demnächst auch wird, dafür trage ich natürlich sorge, aber momentan ist nun mal keine prozessbeschleunigung möglich)!
der zusätzliche druck, die deadline zu schaffen, alles halbwegs nachzuholen und dabei auch noch annehmbare leistungen zu produzieren, tut sein übriges zur täglichen überdosis an stresshormonen.
wie auch immer, ich werde diese zeit schon irgendwie rüberbringen. geht ja sowieso nicht anders.
gestern auf 3sat:
"Club 2
1968 - Das Jahr des Aufstands
ORF
Gastgeber: Günther Nenning
(Erstsendung: 13.6.1978)
Die Sendung hatte unmittelbar nach ihrer Ausstrahlung großes Aufsehen sowohl in Österreich als auch in der Bundesrepublik Deutschland hervorgerufen. Teilnehmer waren die beiden bekanntesten Exponenten der westeuropäischen 68er-Bewegung, Rudi Dutschke und Daniel Cohn-Bendit sowie Matthias Walden, früher führender Journalist im Springer Verlag, und der Münchner Politologie-Professor Kurt Sontheimer."
sehr interessant. erstens, was da alles gesagt bzw. wie es gesagt wurde und zweitens die art und weise, wie diskutiert und gesprochen wird bzw. wie fernsehen damals überhaupt funktionierte (wer mag, kann meine denkansätze gerne für mich ausformulieren - mein kopf mag nicht mehr so richtig).
und: was ich hier schon immer mal loswerden wollte: bierkäse hat im grunde nix mit bier zu tun, schmeckt aber trotzdem sehr gut.
der zusätzliche druck, die deadline zu schaffen, alles halbwegs nachzuholen und dabei auch noch annehmbare leistungen zu produzieren, tut sein übriges zur täglichen überdosis an stresshormonen.
wie auch immer, ich werde diese zeit schon irgendwie rüberbringen. geht ja sowieso nicht anders.
gestern auf 3sat:
"Club 2
1968 - Das Jahr des Aufstands
ORF
Gastgeber: Günther Nenning
(Erstsendung: 13.6.1978)
Die Sendung hatte unmittelbar nach ihrer Ausstrahlung großes Aufsehen sowohl in Österreich als auch in der Bundesrepublik Deutschland hervorgerufen. Teilnehmer waren die beiden bekanntesten Exponenten der westeuropäischen 68er-Bewegung, Rudi Dutschke und Daniel Cohn-Bendit sowie Matthias Walden, früher führender Journalist im Springer Verlag, und der Münchner Politologie-Professor Kurt Sontheimer."
sehr interessant. erstens, was da alles gesagt bzw. wie es gesagt wurde und zweitens die art und weise, wie diskutiert und gesprochen wird bzw. wie fernsehen damals überhaupt funktionierte (wer mag, kann meine denkansätze gerne für mich ausformulieren - mein kopf mag nicht mehr so richtig).
und: was ich hier schon immer mal loswerden wollte: bierkäse hat im grunde nix mit bier zu tun, schmeckt aber trotzdem sehr gut.
secondsilence - 8. Mär, 15:10
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morb - 8. Mär, 15:27
hab bis zum Ende durchgehalten, vier Sachen
1) unglaublich hohes Niveau an Diskussionskultur insbesondere angesichts der Besetzung der Runde, Ausredenlassen, Zuhoeren, Nichtinswortfallen, herrlich (gilt fuer _fast_ alle, Dany)
2) staendiges Michfragen: Wo waer Dutschke heute? grüner Minister unter Schröder? Hoffentlich nicht, er war seinem Wesen nach ehrlicher als die Spontis, bringt mich zu Punkt 3)
3) Cohn-Bendit laesst damals wie heute nichts unversucht sich auf Kosten anderer zu profilieren, jede Diskussion mit seiner apodiktischen Wahrheit zu torpedieren und sich schlecht zu benehmen (Lautstaerke, Koerpersprache aus der Verachtung fuer alle Andersdenken spricht etc.pp.). Ganz toll fand ich die Verteidigung seines privaten Pazifismus der sich 20 Jahre spaeter so aeussern wird dass er Bomben im Kosovo wirft und 25 spaeter so, dass er Eugen Drewermann fuer dessen grundehrlichen Pazifismus beleidigt, beschimpft und als naiven Gutmenschen denunziert.
4) Es war mir neu dass selbst 1978 noch ernsthaft ueber das Alt68er Phantom der "strukturellen Gewalt" diskutiert wurde (auch von Nenning), war bei den daran anknüpfenden Legitimationsproblemen fuer das Gewaltmonopol des Staates aber dann ganz bei Dutschke :-)
1) unglaublich hohes Niveau an Diskussionskultur insbesondere angesichts der Besetzung der Runde, Ausredenlassen, Zuhoeren, Nichtinswortfallen, herrlich (gilt fuer _fast_ alle, Dany)
2) staendiges Michfragen: Wo waer Dutschke heute? grüner Minister unter Schröder? Hoffentlich nicht, er war seinem Wesen nach ehrlicher als die Spontis, bringt mich zu Punkt 3)
3) Cohn-Bendit laesst damals wie heute nichts unversucht sich auf Kosten anderer zu profilieren, jede Diskussion mit seiner apodiktischen Wahrheit zu torpedieren und sich schlecht zu benehmen (Lautstaerke, Koerpersprache aus der Verachtung fuer alle Andersdenken spricht etc.pp.). Ganz toll fand ich die Verteidigung seines privaten Pazifismus der sich 20 Jahre spaeter so aeussern wird dass er Bomben im Kosovo wirft und 25 spaeter so, dass er Eugen Drewermann fuer dessen grundehrlichen Pazifismus beleidigt, beschimpft und als naiven Gutmenschen denunziert.
4) Es war mir neu dass selbst 1978 noch ernsthaft ueber das Alt68er Phantom der "strukturellen Gewalt" diskutiert wurde (auch von Nenning), war bei den daran anknüpfenden Legitimationsproblemen fuer das Gewaltmonopol des Staates aber dann ganz bei Dutschke :-)
chrlz - 8. Mär, 16:33
ja, sehr interessante diskussion. zufällig erwirscht und für eine lange nacht verantwortlich.
1) die 68iger durften sich mal richtig austoben in der öffent-licht-keit, die meist stoische ruhe der kontrahenten machte das niveau.
2) in der tat eine interessante frage. ich frage mich wo ist morb in 20 jahren: auf einer einsamen insel oder im lif-vorstand? ;);)
3) ja, hat sich wirklich etwas unfein benommen, witzchen, auslachen, das herumspielen mit dem getränkeverschluss... jung.
4) war mir so überhaupt neu, und fand ich eine interessante ausführung. libertäres fand man bei dutschke.
1) die 68iger durften sich mal richtig austoben in der öffent-licht-keit, die meist stoische ruhe der kontrahenten machte das niveau.
2) in der tat eine interessante frage. ich frage mich wo ist morb in 20 jahren: auf einer einsamen insel oder im lif-vorstand? ;);)
3) ja, hat sich wirklich etwas unfein benommen, witzchen, auslachen, das herumspielen mit dem getränkeverschluss... jung.
4) war mir so überhaupt neu, und fand ich eine interessante ausführung. libertäres fand man bei dutschke.
Schapu - 13. Mär, 12:05
sieh mal einer an...
.. hab zwar nicht bis ganz zum Ende durchgehalten, aber schön, dass es außer mir noch andere gibt die des nächtens interessiert einer politdiskussion von vor fast 30 jahren ihre aufmerksamkeit schenken!
cheers
s.
cheers
s.
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